Betrieb arbeitet an ZukunftsprojektWasserstoff vereint Handwerk und Uni
Die EAB Gebäudetechnik Luckau GmbH (Dahme-Spreewald) arbeitet mit Forschern an einem sensorüberwachten Hochdruckbehälter, der Wasserstoff speichern kann. Das Projekt wird im Rahmen des Strukturwandels gefördert.
Wasserstoff ist der Energieträger der Zukunft. Wäre das Gas nicht so flüchtig, würden heute vermutlich schon viele Autos damit fahren. Die EAB Gebäudetechnik Luckau GmbH arbeitet gemeinsam mit dem Fachgebiet Polymerbasierter Leichtbau an der BTU und dem Fraunhofer PYCO genau an diesem Problem. Sie wollen Wasserstoff in leichten, aber extrem widerstandsfähigen und sensorüberwachten Druckbehältern speichern.
Christian Beloch, Geschäftsführer des Handwerksbetriebs, schaut gerne mal über den Tellerrand hinaus. Die Neugier an technologischen Innovationen treibt den Wirtschaftsingenieur an. Die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern findet er ideal. „Wir sind im Verbund mit BTU und Fraunhofer wie ein größeres Unternehmen, was die Schlagkraft anbelangt. Nur können wir Entscheidungen deutlich schneller treffen“, sagt der 39-Jährige. Knapp 80.000 Euro investiert er in das Projekt, das innerhalb des Bundesmodellvorhabens „Unternehmen Revier“ und mit dem Regionalen Investitionskonzept (RIK) Lausitz gefördert wird.
Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung von endlosfaserverstärkten Druckbehältern in Leichtbauweise, die über eine integrierte Sensorik zur Zustandsüberwachung verfügen. Ideal geeignet ist hierfür ein Faserkunststoffverbund (FKV).
Leicht und stabil
„Im Grunde verfolgen wir zwei Wege“, erklärt Christian Beloch. Zum einen wird ein Druckbehälter für den stationären Betrieb entwickelt, der Wasserstoff in einer Größenordnung speichern kann, wie sie ein Privathaushalt für eine autarke Stromversorgung benötigt. Der Druckbehälter soll kostengünstig und schnell herzustellen sein, aber gleichzeitig widerstandsfähig und langlebig sein und ein geringes Eigengewicht haben, so dass er einfach transportiert und aufgebaut werden kann. Für den dauerhaften stationären Einsatz soll er mit Sensorik ausgestattet sein, die den Betriebszustand der Anlage hinsichtlich Temperatur und Beschädigungen überwacht.
„Zum anderen wird ein Druckbehälter entwickelt, der den Anforderungen für den mobilen Einsatz etwa als Tank zum Transport von Wasserstoff gerecht wird. Hierfür soll der Hochdruckbehälter besonders leicht sein und dem im Transport üblichen Betriebsdruck von 350 bar standhalten“, so der Unternehmer. Auch dieser Hochdruckbehälter soll mit integrierter Sensorik ausgestattet sein, die Beeinträchtigungen des Behälters zuverlässig detektiert. Dadurch entfallen regelmäßige Kontrollen beim Transport oder beim Befüllen und Entleeren. Ein Faserkunststoffverbund bietet durch seine hervorragenden Eigenschaften hinsichtlich Belastbarkeit, Langlebigkeit und Gewicht bei gleichzeitig geringen Verarbeitungskosten und kurzer Verarbeitungszeit enorme Vorteile gegenüber klassischen metallischen Werkstoffen für Druckbehälter.
Der Fachbereich Leichtbau arbeitet seit 2015 intensiv mit kleinen und mittelständischen Unternehmen an Projekten. Ziel ist, in der Lausitz eine Wirtschaft zu etablieren, die Wertschöpfung mit Wasserstoff in jedweder Form generiert. Hierbei sind Netzwerke enorm hilfreich. Die gibt es bereits, sie heißen „HZwo“ und „DurcH2atmen“. In Sachsen konzentriert man sich auf die Herstellung von Wasserstoff. Auf der brandenburgischen Seite steht die Speicherung im Mittelpunkt. Eine ideale Ergänzung. Die Zusammenarbeit kann erfolgreich werden.
Zum Unternehmen
Die EAB Gebäudetechnik Luckau GmbH wurde nach der Wende von Herbert Beloch gegründet und heute von Christian Beloch geführt. Zurzeit sind 27 Mitarbeiter im Unternehmen tätig, darunter Facharbeiter mit verschiedenen Qualifikationen für die jeweiligen Fachgebiete, Meister und Ingenieure. Sie sind hauptsächlich im Bereich der Erneuerbaren Energien unterwegs.
eab-luckau.de
Im Bild: Mit Hilfe einer flexiblen Wickelanlage werden Kunststofffasern automatisiert auf einem Kunststoff-Liner (weißer Behälter) aufgewickelt. In diesem Wickelprozess werden lnline die Sensorenfasern zugeführt und parallel abgelegt.
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