Enorme Belastung für Handwerksbetriebe / Abgaben viel zu hochPreise für Benzin und Diesel müssen schnell runter
Während sich die Politik bei der Gaspreisbremse im Kleinklein verliert, sind die hohen Spritpreise scheinbar völlig aus dem Blick geraten. Der Diesel kostete in Cottbus am Dienstagnachmittag 2,18 Euro. "Für die Handwerksbetriebe ist das eine enorme Belastung, die mit jedem Auftrag den Ertrag schmälert", sagt Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Cottbus (HWK).
Acht von zehn südbrandenburgischen Handwerksunternehmen gaben in der HWK-Konjunkturumfrage an, dass die hohen Kraftstoffpreise die Wirtschaftlichkeit des eigenen Unternehmens bedrohen. "Unsere Betriebe haben keine Alternative. Sie sind auf ihre Fahrzeuge angewiesen", so Knut Deutscher. "Heizungsthermen, Dachziegel, Metallständer, Gerüste, Brote und Brötchen können nicht mit dem Bus oder der Bahn angeliefert werden. Nahezu alle Gewerke sind betroffen."
Das Problem: Die Betriebe können die gestiegenen Kosten meist nicht komplett auf die Kunden umlegen. Zum einen wird das Geld bei den Verbrauchern weniger, es wird wieder auf jeden Cent geachtet. Zum anderen haben Handwerker zum Teil langfristig vereinbarte Verträge. Da lässt sich im Nachgang nicht einfach an der Preisschraube drehen.
"Die Preise für Benzin und Diesel müssen deshalb schnell und auf Dauer runter", fordert Knut Deutscher. "Das kann die Politik relativ einfach machen, indem sie die Abgaben und Steuern auf Kraftstoffe reduziert. Spielraum ist genügend da, wie die neue Steuerschätzung von Bund und Ländern mit Mehreinnahmen im hohen Milliardenbereich zeigt."
Wenn die Politik nicht schnell handelt, ist der handwerkliche Mittelstand gefährdet. Fast die Hälfte der Handwerksbetriebe gibt an, dass die momentane Lage für sie stark bedrohend bis existenzbedrohend ist.
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