Meister-Tüftler aus Werchau
16 Elektromaschinenbauer-Unternehmen sind in Südbrandenburg aktiv. In Werchau, einem Ortsteil von Schlieben (Elbe-Elster), sitzt ein ganz besonderer Betrieb.
Wer nach Kunden spezifischen Lösungen sucht, ist im Unternehmen von Andreas Haase (links im Bild) genau richtig. Ob ein Steuerungstechnik-Bauteil für ein Karussell, eine Käsesortiermaschine, Sanddornerntemaschinen oder Garagentor-Steuerungen: Keine Herausforderung ist dem Elektromaschinenbauermeister zu groß.
Seit April diesen Jahres führt er den Betrieb im ländlich geprägten Elbe-Elster-Kreis. Vater Gert Haase (r.) gründete das Unternehmen am 1. April 1979. Landwirte bewahrt. Andreas Haase braucht von seinen Kunden nur eine Problembeschreibung und schon legt er los.
»Meist sind es ganz individuelle Lösungen, die es so am Markt noch nicht gibt«, beschreibt er. »Doch genau das reizt mich an meiner Arbeit. Lösungen von der Stange gibt es bei mir nicht. Und ich mache keine halben Sachen. « Sprich, erst, wenn die Lösung gefunden und der Kunde zufrieden ist, ist der Auftrag beendet.
Bis zur Wende wurden in der Werchauer Werkstatt ausschließlich Elektromotoren repariert. Heute ist der Handwerksbetrieb breit aufgestellt. Für für viele Geräte und Maschinen der Elektro-, Forst- & Gartenindustrie werden Wartungs- und Reparatur arbeiten sowie auch teilweise die Erfüllung der Garantieleistungen übernommen.
Lust und Neugier
Motoren werden nur noch sehr selten gewickelt. Früher war das eine Hauptarbeit für Elektromaschinenbauer. Die Branche hat seit der Wende etliche Betriebe verloren. Nur noch 16 Unternehmen sind in Südbrandenburg, einem Gebiet mit 600.000 Einwohnern, tätig. Andreas Haase ist Spezialist für Steuerungstechnik. Dieses Wissen hatte er sich bei der Bundeswehr angeeignet, wo er in Holzdorf den Beruf des Kommunikationslektronikers gelernt hat. Das war aber nicht das, was er bis zum Lebensende machen wollte. Also kehrte er in den elterlichen Familienbetrieb zurück und absolvierte mit Bravour eine Ausbildung zum Elektromaschinenbauer.
Andreas Haase wurde 2006 Bundessieger im Praktischen Leistungswettbewerb, machte dann seinen Handwerksmeister. Sein erster großer Auftrag war eine Steuerung für eine automatisierte Tiefenlochbohrmaschine. Es war selbstverständlich eine Eigenentwicklung. Was er jungen Menschen rät, die diesen Beruf wählen wollen: Sie sollten auf jeden Fall neugierig sein, geschickte Finger und Lust haben, eigene Lösungen zu finden. Darüber hinaus wären gute Mathe- und Physik-Kenntnisse von Vorteil.
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