Inklusionspreis für Stahlbau Zoch
Rund 20 Mitarbeiter sind im Unternehmen beschäftigt. Sie sind Spezialisten und sorgen dafür, dass Gebäude überhaupt erst gebaut werden und dann auch sicher stehen können. Seit der Gründung 1991 hat sich das Unternehmen vor allem auf den Stahlbau für Baugrubenaussteifungen spezialisiert. Die Arbeit ist zwar hart und anspruchsvoll, gleichzeitig aber auch spannend und abwechslungsreich. Und dennoch stehen die Bewerber für freie Jobs als Schweißer, Metallbauer usw. nicht Schlange.
Grund dafür ist die Montagearbeit, wie Martin Töpelmann, Büroleiter bei Zoch Stahlbau und Geschäftsführer des Partnerunternehmens TZ Baugrubenservice GmbH, erklärt. „Wir arbeiten bundesweit, derzeit vorrangig in München und Frankfurt/Main.“ Dafür gibt es mehr Geld und Auslöse. Doch das lockt insbesondere junge Menschen nicht an. Sie arbeiten lieber zu Hause, sind gern nah bei ihren Familien.
Die Stahlbau Zoch GmbH ergibt sich jedoch nicht ihrem Schicksal. Im Gegenteil. Sie nutzt jede Gelegenheit, Mitarbeiter zu gewinnen. Die Inklusion ist dabei ein Weg. Im letzten Jahr nahm der Handwerksbetrieb am inklusiven Frühstück des Arbeitskreises „Übergang Schule-Beruf Cottbus Spree-Neiße“ teil. „Damals sammelten wir vier Bewerbungen von Menschen mit Behinderungen ein. Alle vier haben bei uns auch angefangen“, sagt Martin Töpelmann.
Zwei sind jetzt noch da. Leon Müller schweißt mittlerweile selbstständig an großen Stahlträgern. Florian Suppan wiederum arbeitet in einem Montageteam. „Es hat viel Kraft und Zeit gekostet, die beiden soweit zu bringen“, resümiert Martin Töpelmann. Doch es hat sich gelohnt.
Insgesamt absolvieren derzeit 72 junge Menschen mit Behinderung eine betriebliche Ausbildung im südbrandenburgischen Handwerk. Sie werden in mehr als 20 verschiedenen Gewerken zu Fachpraktikern oder Gesellen ausgebildet. Jeder Fall ist ganz individuell. Ebenso speziell und verschieden sind die Probleme und Herausforderungen, die gelöst werden müssen, erklärt Christian Jakobitz, Inklusionsbeauftragter bei der Handwerkskammer Cottbus. „Wichtig ist, mit den Mitarbeitern zu sprechen und sie mit ins Boot zu nehmen.“ Dadurch werden mögliche Vorurteile und auch Barrieren abgebaut.
Bild unten
Nahmen den Inklusionspreis von Christian Jakobitz, Inklusionsberater bei der Handwerkskammer Cottbus, entgegen: Stefanie Batusic, Kathrin Heimann, und Martin Töpelmann (Büroleiter).
Im Aufmacherbild:
Schweißer Leon Müller, Steffen Radnick und Christoph Zoch (v.r.).
Ausbildungsberater (Inklusion)
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