
Beliebtes Postkartenmotiv stand vor dem VerfallHandwerker retten Fachwerkhaus in Kirchhain
Es ist ein bekanntes und beliebtes Postkartenmotiv: das Fachwerkhaus neben der Stadtkirche Kirchhain. Einem Förderkreis, der sich vor zehn Jahren gefunden hat, und geschickten wie engagierten Handwerkern ist es zu verdanken, dass das jahrhundertealte Gebäude außen wie innen wie neu ist.
Alt, marode und absolut baufällig: So war der Zustand des alten Fachwerkhauses vor etwa zehn Jahren. „Hätten wir nichts getan, wäre das Haus zusammengefallen.“ Das sagt Andreas Schumann, Geschäftsführer des gleichnamigen Baugeschäfts und Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Cottbus. „Dieses Gebäude gehört zu Kirchhain. Es ist das einzige Fachwerk dieser Art und sollte unbedingt vor dem Verfall gerettet werden“, erklärt er. Und so schlossen sich Ende 2006 mehrere Kirchhainer in einem Förderkreis zusammen, um das Projekt zu stemmen.
Seitdem sind Leistungen im Wert von knapp 100.000 Euro in das Gebäude geflossen. Das Geld stammt von der Gemeinde, der Investitions- und Landesbank Brandenburg (ILB) und aus Privatspenden. Mühsam und mit vielen freiwilligen Stunden wurde das Gebäude saniert. Zu den handwerklichen Arbeiten zählten neue Fenster, eine komplett neue Heizung, neues Parkett aus Echtholz, die Restaurierung der Außenhülle (Fachwerk) und vieles mehr. Und das alles nach Denkmalrichtlinien, denen das Haus an der Kirchhainer Kirche unterliegt. Es ist dank Zellulose-Dämmung sogar energietechnisch auf dem neuesten Stand.
Den Hauptteil der Arbeiten und die Bau-Koordinierung übernahm Zimmerer Rainer Schönfeld. Ohne ihn wäre das Objekt sicherlich nicht so vorangeschritten. Andreas Schumann ist derjenige, der die Öffentlichkeitsarbeit vorantreibt und damit auch das Thema Spenden. Denn noch wird Geld für die Inneneinrichtung und vor allem für die Außenarbeiten gesucht. „Eine Terrasse zum gemütlichen Verweilen soll entstehen“, skizziert Schumann die Arbeiten. „Zudem soll der Garten mit einem Rundweg und geschwungenen Formen völlig neu gestaltet werden.“ Er wird als Fachmann das Ganze realisieren.
Wenn alles fertig ist, soll in das historische Haus neues Leben einziehen. Der Verein „Menschen für Menschen“ Ausstellungen, Vorträge und private Feiern (bis zu 30 Personen) sind möglich. „Ich denke auch, dass es eine internationale Begegnungsstätte wird, in der man gemeinsam kocht, isst und sich dabei ganz ungezwungen kennenlernt“, ergänzt Schumann. Die Erstaufnahme von Flüchtlingen in Doberlug ist nicht weit entfernt.
Beteiligte Unternehmen
Folgende Firmen - überwiegend aus Doberlug-Kirchhain - haben an dem Projekt Fachwerkhaus mitgearbeitet: Holzbaudienstleistungen Zimmerei Jens Lehmann, Gebr. Lehmann KG, Karsten Schumann Bau, Firma Franke (Ruhland), HWS GmbH (Werner Tosch), Parkettböden Procopius (Finsterwalde), Lepianka (Polen), Lehmbau Schneider und das Baugeschäft Andreas Schumann
Spendenkonto
IBAN: DE30 1805 1000 3230 20 25 02, Sparkasse Elbe-Elster. Für jede Hilfe oder Sachspende ist der Förderkreis dankbar.