
Gold für Damenschneidermeisterin Gudrun Rohner
Damenschneidermeisterin Gudrun Rohner wurde mit dem Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Cottbus ausgezeichnet.
„Die Schneiderei ist das Beste: Es ist mein Hobby, mein Beruf, dafür lebe ich!“ Bereits als 14-jährige hatte sich Gudrun Rohner für das Schneiderhandwerk entschieden. „Ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, unbedingt dieses Handwerk zu erlernen“, berichtet sie über ihre Lebensentscheidung. Sie bewarb sich bei Schneidermeisterin Julia Salzbrunn in der Cottbuser Virchowstraße und absolvierte die dreieinhalbjährige Ausbildung. Nach drei weiteren Praxisjahren in einer anderen Schneiderei stand das Ziel Meisterprüfung vor ihr. „Wenn man jung ist, sollte man alles machen, was möglich ist: die Fahrerlaubnis oder eben auch einen Meisterabschluss“, begründet die Kolkwitzerin, die erfolgreich ihre Meisterprüfung im Damenschneider-Handwerk im Jahr 1967 absolvierte.
Mit der Wende war die Nachfrage für das Schneiderhandwerk rasant eingebrochen. Ich wollte unbedingt meinen Beruf weiter ausüben und nicht arbeitslos sein. Deshalb bewarb ich mich in der Nähe von Stuttgart. Zehn Jahre arbeitete ich dort bis zur Rente im Breuningerland, einem modernen Einkaufszentrum mit 120 Geschäften als Änderungsschneiderin. Mein Meisterbrief verschaffte mir sofort Anerkennung und hing im Laden“, beschreibt Gudrun Rohner die Situation. Die 600 Kilometer überbrückte sie alle vier Wochen, um ihren Mann und Familie zu besuchen. Ihr Mann ist Elektroinstallateur Wolfgang Rohner. Auch er hat seine Meisterausbildung absolviert und ein eigenes Unternehmen aufgebaut, das heute sein Sohn Jörg fortführt.
Im Bild: Damenschneidermeisterin Gudrun Rohner wurde mit dem Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Cottbus ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihrem Mann Elektroinstallateurmeister Wolfgang Rohner ist sie gern mit dem Motorrad unterwegs.