Geschäftsbericht 2019: Die Zeit vor Corona
Inmitten stürmischer Zeiten stand das Handwerk auch 2019 als stabiler Ruhepol. Aber es ist nicht leicht, dieser Anker in stürmischer See zu sein.
Noch waren die Auftragsbücher in vielen Unternehmen sehr gut gefüllt, die Corona-Krise war weit weg. Allerdings hatten sich im Herbst 2019 die Erwartungen an die Zukunft bereits eingetrübt. Im Zuge von Corona entwickelte sich eine dramatische Dynamik. Besonders die Unternehmen aus dem Süden des Landes bewerteten ihre Aussichten äußerst zurückhaltend. Hier spielt der Strukturwandel eine Rolle.
Wen wundert es. Die negativen Meldungen aus der Wirtschaft hatten eine gefährliche Dynamik bekommen. Die Einschläge wurden heftiger. Es traf die sogenannten Leuchttürme der Lausitz. Etliche kündigten einen massiven Jobabbau an oder meldeten Insolvenz an. Vonseiten der Politik gab es für die Lausitz viele Lippenbekenntnisse. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zum Beispiel sprach davon, dass es erst neue Arbeitsplätze geben wird, bevor der Kohleausstieg beginnt. Die Realität aber sieht anders aus.
Ein Stück weit Vertrauen hat sich die Bundesregierung mit der Wiedereinführung der Meisterpflicht in zwölf Berufen zurückgeholt. Es ist gut, dass der Fehler von 2004 korrigiert wurde. Auch die Handwerkskammer hatte sich dafür stark gemacht, bedauert es aber auch, dass nicht mehr Gewerke wieder aufgenommen wurden. Der Meister ist eine der Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Unternehmen.
Eine positive Entwicklung im Handwerk wird dauerhaft nur Bestand haben, wenn auch die anderen Rahmenbedingungen stimmen und die Branche wieder stärker in den Mittelpunkt rückt. Bei vielen Veranstaltungen versuchen wir diese und weitere Botschaften an den Mann zu bringen. Erfolg haben werden wir nur, wenn wir zusammenarbeiten – Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Seite an Seite. Diese Philosophie praktizieren wir in der Vollversammlung und im Vorstand seit Jahren. So soll es weitergehen.
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