HWK Cottbus unterstützt bei der UnternehmensübergabeGelungene Nachfolge für Cottbuser Goldschmiede

Die Nachfolgeregelung bleibt eine große Herausforderung für die Unternehmen in Südbrandenburg. Betroffen sind fast 3.000 Mitgliedsunternehmen der Handwerkskammer Cottbus, deren Betriebsinhaber über 60 Jahre alt sind. Die Planung, wie es weitergeht, ist ein langwieriger Prozess, den die HWK-Mitarbeiter begleitend unterstützen. So auch im Fall der Goldschmiede Wesenberg.

Seit dem 1. Februar 2023 führt Gold- und Silberschmiedemeisterin Helena Krüger das Cottbuser Traditionsunternehmen. Bereits 2019 führte Marion Buth, bisherige Inhaberin der Goldschmiede Wesenberg, erste Gespräche, um die Nachfolge für ihr Unternehmen zu regeln. An ihrer Seite stand Nils Günther, Betriebsberater der HWK Cottbus, der gemeinsam mit der Unternehmerin ein individuelles Konzept erstellte.

Um das Unternehmen zu bewerten, sind Bilanzen der letzten Jahre, der Warenbestand, die Lieferanten- und Miet- oder Finanzierungsverträge einzubeziehen. Die Suche nach einem Kandidaten für die Nachfolge hingegen entfiel bei Marion Buth, da sie bereits mit Weitblick ausgebildet hatte. Helena Krüger begann 2008 ihre Lehre als Goldschmiedin im Handwerksbetrieb und arbeitete seit 2010 als Gesellin im Unternehmen. Im September 2022 schloss sie den Meister für das Gold- und Silberschmiedehandwerk ab. Die Meistergründungsprämie in Höhe von 12.000 Euro kann sie für die Investition der Betriebsübernahme gut nutzen.

"Den Meisterabschluss hätte ich für die Betriebsübernahme nicht unbedingt benötigt, doch ich kann es jedem nur empfehlen. Marketing, Kalkulation oder der Austausch mit Berufskollegen sind sehr wertvoll. Das Netzwerk bietet mir einen gewaltigen Nutzwert", schildert Helena Krüger ihre Erfahrung. Nachdem der Businessplan mit Liquiditätsvorausschau abgeschlossen und die Übergabe erfolgt ist, steht Helena Krüger voller Mut und Zuversicht in ihrem Atelier.

"Es ist die Liebe zum Beruf und zum Handwerk", begründet sie ihre Entscheidung für die Selbstständigkeit. Angedacht ist, dass sie ihr Wissen und Können auch an den Nachwuchs weitergibt und ausbildet.

Die Kunden kennen Helena Krüger seit 13 Jahren und wissen, dass sie auch künftig in der Goldschmiede Wesenberg ihre Wünsche erfüllt bekommen. Zum Auftragsumfang gehören die Anfertigung von Schmuck aus Gold und anderen Edelmetallen nach individuellen Kundenwünschen, die Umarbeitung von Schmuck sowie Reparaturarbeiten.

"Gegenüber einer Neugründung hat die Unternehmensnachfolge den Vorzug, dass das Unternehmen am Markt gefestigt ist, einen Kundenstamm besitzt, damit etabliert ist und die Erträge definiert sind", erklärt Betriebsberater Nils Günther. "Die Entwicklung und Verteilung der Altersstruktur unserer Betriebsinhaber zeigt, dass die Regelung der Unternehmensnachfolge eine große Herausforderung bleibt. Etwa 32 Prozent der Inhaber unserer Handwerksbetriebe sind 60 Jahre und älter."

Die Handwerkskammer Cottbus bietet regelmäßig Informationsveranstaltungen zum Thema Unternehmensnachfolge an. Folgende Termine stehen demnächst an:

23. Februar, 15 bis 16 Uhr
Unternehmensnachfolge in Südbrandenburg
Referent: Stefan Zupp, Mitarbeiter der Unternehmensnachfolge der HWK Cottbus
Außenstelle Königs Wusterhausen der HWK Cottbus, Cottbuser Straße 53a, 15711 Königs Wusterhausen

21. März, 15 bis 16.30 Uhr
Wie finde ich meinen Unternehmensnachfolger?
Handwerkskammer Cottbus, Altmarkt 17, 03046 Cottbus

 Weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet unter  www.hwk-cottbus.de/nachfolge

 Ansprechpartner

 Im Bild oben: Goldschmiedemeisterin Helena Krüger (r.) führt die traditionsreiche Goldschmiede Wesenberg fort. Mit dem 60-jährigen Jubiläumsjahr der Goldschmiede und nach 43 Jahren erfolgreicher Geschäftsführung tritt Marion Buth, langjähriges Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer Cottbus, etwas kürzer und bleibt dem Betrieb beratend erhalten.