
Elektro Rimpel: Spezialist für Baustrom
Die Versorgung von Großbaustellen und Musikfestivals mit Strom und Beleuchtung sind die Kernkompetenzen der Elektro Rimpel GmbH + Event–Strom. 2008 spezialisierte sich der Handwerksbetrieb auf das Geschäftsfeld, das bundesweit bedient wurde. Grund genug für Elbe-Elster Landrat Christian Heinrich-Jaschinski und Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus (HWK), dem Betrieb einen Besuch abzustatten.
Das Elektro Unternehmen Rimpel gibt es bereits seit 1955. Es wurde stets als Familienunternehmen geführt, seit 1997 von Elektroinstallateurmeister Ingolf Rimpel. Derzeit wird der Firmensitz im Gewerbegebiet Massen erweitert. Es ist nicht die erste Investition in die Infrastruktur des Unternehmens.
In den Anfangsjahren war die klassische Elektroinstallation das Steckenpferd. Bis zu sieben Mitarbeiter beschäftigte der Betrieb aus Finsterwalde. Doch der Wettbewerb gerade in der Branche war in den 90er-Jahren knallhart. Zudem fehlte es an Zusammenarbeit der Unternehmen untereinander. Und so entschied sich Ingolf Rimpel 2008 ausschließlich auf den Bereich Baustrom und Baustellenbeleuchtung zu setzen. Er fuhr die Geschäfte runter, hatte nur noch einen Mitarbeiter. Rimpel startete neu durch. Mit Erfolg. Die Umsätze wachsen Jahr für Jahr zweistellig.
Fachkräftebedarf ist hoch
Über 40 Groß- und Industriebaustellen, vorwiegend in Ostdeutschland, betreut der Handwerksbetrieb aus Südbrandenburg heute gleichzeitig. Dazu gehören die Planung der Baustelle, die Einrichtung, die Erweiterung, und der Rückbau nach Bauabschluss. Ob Neubau einer Logistikhalle, Studentenwohnanlage, eines Schulgebäudes oder Eigenheims: Das Unternehmen verfügt über eine langjährige Kompetenz, umfassendes Know-how und eine hochwertige technische Ausstattung, wenn es um die Betreibung von Baustellen geht. Rund 700 Baustromverteiler hat der Betrieb auf Lager.
Für die Deutsche Rentenversicherung wurde eine Baustelle erstmalig im Jahr 2013 in Berlin eingerichtet. Das Objekt hat 24 Stockwerke, wobei drei unter der Erde liegen. Die ausreichende Baustromversorgung und Ausleuchtung auf allen Etagen entsprechend der Bauphasen werden bis zur Baufertigstellung ständig erweitert. Mit über drei Kilometern Streckenkabel sicherte der Betrieb die Baustrom-Versorgung am Autobahndreieck Havelland, gleichzeitig wurde ein Klärwerk in Fürth bei Nürnberg in Funktion gebracht.
Die Elektro Rimpel GmbH Bau+Event-Strom beschäftigt derzeit 13 Mitarbeiter, davon drei Jugendliche, die sich in der Ausbildung zum Elektroniker befinden. Lehrlinge zu finden sei mittlerweile schwierig geworden, sagt Ingolf Rimpel. „Vor allem solche, die über einen Zehnteklasse-Abschluss verfügen. Wir bilden für den eigenen Bedarf aus. Wer seine Sache gut macht, hat sehr gute Chancen, übernommen zu werden.“ Aber erstmal müsse eine gewisse Leistung kommen.
Berufsorientierung stärken
Solche Worte bestärken Landrat Christian Heinrich-Jaschinski in seiner Politik. Schon seit Jahren verfolgt er das Ziel, die Jugendarbeitslosigkeit in seinem Kreis signifikant zu senken. Derzeit liegt sie bei unter fünf Prozent. Verglichen mit anderen Regionen ist das ein guter Wert. Zufrieden ist der CDU-Politiker aber nicht. Da geht noch mehr, verspricht er, in seinen Bemühungen nicht nachzulassen.
Wichtig ist – da sind sich alle einig – dass die Berufsorientierung gestärkt werden muss. Das sollte im Idealfall schon in der Kita anfangen. Auch Stipendien für Lehrlinge sind ein Ansatz, der intensiver verfolgt werden soll. Hinzu kommen die Attraktivität der Ausbildungsvergütungen und des Umfelds. Wir müssen alles versuchen, dass die jungen Menschen hierbleiben, fasst es Bäckermeister Peter Dreißig zusammen. „Denn sie sind die Fachkräfte von morgen. Und sie sind es auch, die möglicherweise ein Unternehmen übernehmen werden.“ Auch das ist eine der großen Herausforderungen, vor denen das Handwerk in Südbrandenburg steht. Mehr als 2.000 Betriebe suchen in den nächsten fünf Jahren einen Nachfolger. Damit verbunden sind knapp 10.000 Arbeitsplätze.
Hintergrund
Derzeit gibt es 9.809 Handwerksbetriebe und 1.754 Auszubildende im Kammerbezirk der HWK Cottbus.
Insgesamt 353 freie Lehrstellen stehen für das neue Ausbildungsjahr im Kammerbezirk der HWK Cottbus zur Verfügung, 45 davon im Landkreis Elbe- Elster. Besonders gesucht werden Elektroniker (44), Kfz-Mechatroniker (43), SHK-Anlagenmechaniker (27), Maurer (24) und jeweils 21 Friseure und Metallbauer.
Freie Lehrstellen