Frank Schiemenz Green Printing
HWK Cottbus

Cottbuser Handwerksbetrieb spart RessourcenDruckerei Schiemenz setzt auf "grüne" Projekte und Druckprodukte

Mit dem Green-Printing verbindet die Druckerei Schiemenz GmbH in Cottbus einen Anspruch und eine Philosophie, der sie sich verpflichtet fühlt. Wobei Energieeinsparung und Umweltschutz hier nicht erst auf der Tagesordnung stehen, seitdem die Fridays for Future-Bewegung von sich reden macht und die Folgen des Klimawandels immer gravierender werden.
Vielmehr setzt der traditionsreiche Druckereibetrieb – beispielsweise beim Einsatz von Druckplatten in der Druckvorstufe – auf chemiereduzierte Herstellungsmethoden, seit er die erste Digitaldruckmaschine angeschafft hat. Das ist mittlerweile fast 20 Jahre her und kam nicht von ungefähr.



Neue Druckplattengeneration im Fokus

2005 war auf der „drupa“, der weltgrößten Print-Fachmesse in Düsseldorf, ein erster Kontakt mit der FUJIFILM Europe GmbH, Niederlassung Deutschland entstanden. Dieter und Frank Schiemenz waren hier des Öfteren unterwegs, um langfristige Investitionen vorzubereiten. Dabei beeindruckte sowohl den Vater als auch den Sohn, beide Geschäftsführer im Unternehmen, immer wieder, welche Innovationen und Trends sich in der Druckbranche vollziehen. Ihrer aufgeschlossenen und zukunftsorientierten Einstellung ist es zu verdanken, dass die Druckerei in den Folgejahren an unterschiedlichsten FUJIFILM-Pilotprojekten beteiligt war, um die Druckvorstufentechnologie weiterzuentwickeln. „Die praktischen Erfahrungswerte der Druckerei Schiemenz waren sehr hilfreich und haben mit dazu beigetragen, dass heute prozesslose Druckplatten zum Einsatz kommen, die höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden und gleichzeitig eine hervorragende Ökobilanz aufweisen“ erklärt Mario Fleder, Verkaufsleiter für den grafischen Industriebereich der FUJIFILM Europe GmbH, Niederlassung Deutschland.



Farben Druckerei Schiemenz
HWK Cottbus



Umstellung auf chemiefreie und prozesslose Druckplatten

„Da dranzubleiben, war schon anspruchsvoll“, erzählt Frank Schiemenz. Anfangs war die Qualität nicht zufriedenstellend, das Druckbild nicht gut erkennbar, beschreibt er die ersten Erfahrungen mit der neuen Druckplattengeneration. Für verschiedene Papiersorten und Farben schien sie gar nicht geeignet. Auch die Auflagenhöhe bereitete einige Sorgen. Umso erfreulicher, dass das alles während einer Entwicklungs- und Testphase von fast zwei Jahren vollständig ausgeräumt wurde. Daraufhin erfolgte in der Druckerei Schiemenz 2020 die komplette Umstellung auf chemiefreie und prozesslose Druckplatten, wobei seitdem Ressourcen wie Wasser, Energie und Chemikalien in Größenordnungen eingespart werden. Allein die Wasserersparnis beläuft sich auf ca. 300 000 Liter pro Jahr. Der insgesamt positiven Bilanz kommt außerdem zugute, dass die  Druckerei in keine neue Entwicklungsmaschine mehr investieren muss oder die Beschaffung, Lagerung und Entsorgung von Chemikalien entfallen.



Einsparung von Ressourcen und Treibhausgasen

Ein nächster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit war 2021 die Einführung des direkten Druckplatten-Recyclings. Selbstverständlich sind Druckplatten über regionale Entsorger auch zuvor bereits recycelt worden. Doch seit Mitte letzten Jahres kommt in Zusammenarbeit mit FUJIFILM ein neues System zum Tragen. Eine in sich geschlossene Recyclingkette und darauf spezialisierte Kooperationspartner stellen in diesem Rahmen sicher, dass das zurückgewonnene Aluminium wieder für die Herstellung neuer Druckplatten eingesetzt wird.
Immerhin können so 80 Prozent des benötigten Aluminiums abgedeckt werden. Damit kann der hohe Energieverbrauch fast vollständig kompensiert werden, der ansonsten bei der Aluminiumherstellung angefallen wäre.
Unter den Vorzeichen einer weltweiten Rohstoffverknappung, die mit unkalkulierbaren Preissteigerungen einhergeht, ist außerdem nicht zu unterschätzen, dass für das Aluminium aus Recyclingprozessen nicht die Aluminiumeinkaufspreise zu Buche schlagen, die sich seit 2020 mehr als verdoppelt haben. So hat die Einsparung von Ressourcen in diesem konkreten Fall nicht nur positive Auswirkungen auf den Umweltschutz, sondern trägt zudem zu mehr Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit bei. (Birgit Jaslau)

 Zum Thema

Für 2020 bescheinigte die ALBA Lausitz GmbH, dass die Druckerei Schiemenz durch das Recycling diverser Stoffströme (PE/PP/gemischte Kunststoffe, Papier/Pappe/Karton) rechnerisch 607 Tonnen Ressourcen und zusätzlich 75 229 Kilogramm Treibhausgase eingespart hat.

„Dem Thema Nachhaltigkeit kann sich überhaupt niemand mehr verschließen“, fasst Frank Schiemenz zusammen. „Deshalb betrachten wir Green-Printing nicht als Modeerscheinung oder Trend, sondern als Anspruch und Verpflichtung, uns für den Klimaschutz zu engagieren, unseren C02-Fußabdruck zu reduzieren, nachhaltig zu produzieren – eben umweltbewusst zu handeln und gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern und Kunden an neuen „grünen“ Projekten mitzuwirken.“



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